06. Jun 2023
Veranstaltung am: 08.06.2023
Fronleichnam
Fronleichnam
hat eine besondere Geschichte. Papst Urban IV. hat dieses Fest in der ersten
Hälfte des 13. Jahrhunderts eingeführt. Sein Anliegen war es, im gläubigen Volk
die Ehrfurcht vor dem eucharistischen Sakrament zu stärken.
Zur
selben Zeit wie Urban IV. lebten in Italien zwei große Heilige: Clara und Franz
von Assisi. Die Verehrung der Eucharistie war ihnen ein besonderes Anliegen.
Ich glaube, dass ihre Gedanken zur Eucharistie uns heute wichtiges sagen können.
Clara
und Franz von Assisi fragen nach dem Menschen Jesus. Wie und wo hat er gelebt?
Wie können wir in seinen Fußspuren gehen? Nachfolge ist für die beiden Heiligen
einfach dies: Jesus in seinem irdischen Leben verstehen und seinen Weg
mitgehen. Weitere Fragen: Wer ist das Kind Jesus? Warum die Armut im Stall?
Franziskus lässt 1223 in Greccio das erste Krippenspiel inszenieren. In einem
Waldstück versammelt er die Dorfbewohner. Und dann spielen sie, wie es gewesen
sein könnte in Bethlehem. Die Krippe macht Franziskus deutlich, wie menschlich
und demütig Gott ist. In der Eucharistie verehrt Franziskus vor allem die Demut
Gottes. Gott geht soweit, dass er sich in einem kleinen Stück Brot verbirgt. Er
liefert sich uns aus, er gibt sich dem Menschen in die Hände. Franziskus
schreibt in seiner Regel, die Brüder sollen überall in den Kirchen nach dem
Allerheiligsten schauen, ob es ja sauber und mit Ehrfurcht aufbewahrt ist. Sie
sollen - bei aller Armut – dafür sorgen, dass das eucharistische Sakrament in kostbaren
Gefäßen aufbewahrt wird. Ihm, dem arm gewordenen Christus, der in der kleinen
Hostie unter uns gegenwärtig ist, gilt seine besondere Liebe.