Die Sommerferien sind vorbei

Die Sommerferien sind vorbei, aber auch der Herbst kann durchaus einladen, immer wieder in die Natur zu gehen und die eine oder andere schöne Ecke des Allgäus zu genießen. Jesus selbst empfiehlt einmal, sich die Natur anzusehen: Seht euch die Vögel des Himmels an, schaut auf die Lilien auf dem Feld (Mt 6,26.28). Jesus war überzeugt, dass wir von ihnen Wichtiges lernen können.

Wenn ich in den Allgäuer Bergen unterwegs bin, dann schaue ich mir gerne die Natur an, seien es die Blumen am Wegesrand, die Schmetterlinge oder die Alpendohlen. Und manchmal zeigen sich an einsameren Ecken auch Steinböcke. Denen schaue ich besonders gerne zu. Steinböcke strahlen für mich eine große Ruhe aus. Meist suchen sie unaufgeregt nach Nahrung, die jüngeren sind neugierig und schauen, was der Wanderer da macht, die älteren liegen gerne auch mal einfach an der Sonne und scheinen die Ruhe und die Aussicht zu genießen. Aber wenn es sein muss, können sie auch mit spielerischer Leichtigkeit schwierigstes Gelände überwinden. Gerne möchte ich mich von dieser Ruhe verbunden mit der spielerischen Leichtigkeit anstecken lassen.
Natürlich gibt es auch bei anderen Tieren in den Alpen oder bei uns um die Ecke manches zu entdecken. Nehmen wir Jesu Rat an und blicken wir auf die Geschöpfe um uns. Für mich hat dieser Blick in die Natur eine dreifache Bedeutung:
Es ist erstens ein sehr dankbarer Blick: Es ist schön, welch beeindruckende Geschöpfe es immer wieder zu entdecken gibt.
Es ist zweitens ein Blick, der uns an unsere Verantwortung für die Schöpfung erinnert: Sorgen wir dafür, dass die Steinböcke oder Schmetterlinge oder Vögel auch in Zukunft eine Natur vorfinden, die ihnen Schutz und Nahrung gibt.

Und es ist drittens immer wieder ein lehrreicher Blick: Bei aller wichtigen und berechtigten Sorge um die Zukunft vergessen wir die Freude an der Gegenwart nicht: Lernen wir von den Steinböcken ein wenig die Ruhe oder lassen wir uns anstecken von der fröhlichen Leichtigkeit der Vögel des Himmels.