Sternsinger

Wer macht denn sowas!!!???
„Wandern?“- „… zu langweilig“, „Baden?“- „…zu nass“, „Mal kurz raus!“- „…. zu kalt“. Solche Antworten bekommen Eltern in diesen Tagen immer wieder mal zu hören, wenn sie ihre Kinder zu einer Aktivität überreden wollen.
Umso kurioser ist, dass man in diesen Tagen wieder überall Kinder und Jugendliche in den Straßen sieht. Noch dazu bei Regen, Wind und Kälte! Mancherorts tagelang von Tür zu Tür! (…egal ob jemand aufmacht…) Noch dazu verkleidet als Könige! (...echt jetzt?) und dann singen sie auch noch!! WER MACHT DENN SOWAS!!??
Es sind – wie jedes Jahr - die Sternsingerinnen und Sternsinger!
Aber warum macht man denn sowas?
Am besten hören wir dazu einige O-Töne der Sternsinger: „In unserer Welt gibt es zu viel Krieg, Hunger und Not. Wir Sternsinger setzen uns dafür ein, dass unsere Welt ein Stück besser wird.“ (Jano 8 Jahre) „Ich gehe Sternsingen, um den Segen weiterzugeben und auch ein bisschen wegen der Süßigkeiten, die wir bekommen.“ (Joshua 10 Jahre) „Ich finde es wichtig, mich für den Klimaschutz einzusetzen. (Anmerkung: Dieses Jahr Schwerpunktthema) Außerdem macht das Sternsingen einfach Spaß.“ (Thea 13 Jahre) „Es gibt Kinder, die nicht zur Schule gehen können. Als Sternsinger kann ich ihnen helfen.“ (Floris 8 Jahre)
Das sind nur einige wenige Antworten. Das Schöne für mich als Mitorganisator der Sternsingeraktion in unseren Gemeinden ist, dass die Kinder und Jugendlichen spüren, dass sie mit ihrer Aktion die Welt ein bisschen besser machen können. Sie spüren, dass es total Sinn macht und auch unglaublich viel Gutes bewirkt. Dazu macht das Verkleiden ja auch richtig Spaß und auch die Lieder sind meist in kurzer Zeit schon Gassenhauer! Und auch den Segen Gottes höchstpersönlich bringen zu dürfen, ist für viele etwas ganz Besonderes.
Die Sternsinger trauen sich was. Auch wenn manche anfangs noch etwas zurückhaltend sind. Faul auf dem Sofa am Handy… das ist für die vielen Sternsinger keine Option.
Ich stelle mir vor, dass auch den Sterndeutern aus der Bibel oft große Verwunderung und Überraschung entgegenschlug auf ihrem Weg nach Bethlehem: Wer macht denn sowas? Einem Stern folgen? Sich auf den Weg machen bei Wind und Wetter? Und dazu eine absurd scheinende Verheißung. „Ein Retter wird geboren. Ein neuer König?“
Durch die Geburt von Jesus damals vor 2000 Jahren wurde das Welt- und Gottesbild auf den Kopf gestellt. Gott wird ein Mensch – einer von uns. Er macht sich klein und schwach als Kind in Bethlehem, um uns eine neue, große Hoffnung zu schenken: Werdet menschlich zueinander! Ein neuer Friede und eine neue Gerechtigkeit sind möglich! Ich gehe mit Euch!
Eine Botschaft von der wir uns nicht oft genug anstecken lassen können, eine Botschaft, die wir 365 Tage im Jahr brauchen können. Und die uns von den Sternsingern als Segen auf unsere Türen geschrieben wird.
Ja, die Sternsinger machen sowas! Und wenn es in diesen Tagen wieder klingelt, wünsche ich Ihnen, dass etwas von dieser großen Hoffnung auch Sie wieder ansteckt.W