05. Mär 2024
Veranstaltung am: 06.03.2024
Diakon Jochen Rimmele
Es ist immer
wieder faszinierend wie unterschiedlich die Formen und Wege sind zu beten
- mit Gott in Verbindung zu treten. Mal
ist unser Gebet eine Klage, mal sind es Bitten, mal einfach ein Dank, mal ist
es einfach ein Lobpreis. Aber immer ist Gebet auch Ausdruck einer
Liebesbeziehung mit Gott, dem wir uns nahe fühlen, dessen Nähe wir uns wünschen
und ersehnen und der auch für uns ja nichts anderes sein will als
bedingungslose Liebe.
Im Psalm 141
beschreibt der Psalmbeter sein Gebet mit einem besonderen Bild: dem Bild des
Weihrauchs. Er betet zu Gott „Wie Weihrauch steige mein Gebet zu Dir auf mein
Gott!“ Ein wunderschönes Bild. Der Betende hat den Weihrauch vor sich, wie er
auf die glühende Kohle gelegt wird. Die ersten Sekunden passiert noch nichts.
Doch bald schon beginnen die Weihrauchkörner zu verglühen. Rauch schwebt empor,
züngelt sich nach oben, in feinen Bahnen, schwebend, die Rauchfäden wunderschön
geschwungen, nicht geradlinig, sondern vom Luftstrom elegant geteilt, geformt,
fein, melodiös, ja tänzelnd.
Ich mag dieses
Bild- mein Gebet, das sanft, schwebend, schön und tanzend zu Gott aufsteigt.
Nicht gewaltsam, nicht fordernd, umwerbend, unaufdringlich, sich hineinbegebend
in die Gegenwart Gottes. Es lässt viel und Raum und Freiheit. Es ist als wolle
es Gott sagen: Mach damit, was Du willst! Es ist ein Geschenk an Dich.
Vielleicht gönnen
Sie sich in der Fastenzeit immer wieder mal „Weihrauchmomente“?
Setzen Sie sich
dazu einfach nur bequem auf einen Stuhl, wach und interessiert. Nehmen Sie
wahr, was da so in Ihnen ist und lassen sie es mit ihrem Atem wie Weihrauch
aufsteigen zu Gott
Viel Spaß beim üben!
Ihr Diakon Jochen Rimmele