Wünsche an den Bischof und für den Bischof

25. Okt 2024

Veranstaltung am: 19.10.2024

Pf. Dr. Edgar Jans

Seit bekannt ist, dass Klaus Krämer der neue Bischof unserer Diözese wird, wurde ich immer wieder gefragt, ob ich ihn kenne. Wir haben zwar miteinander studiert, aber in unterschiedlichen Jahrgängen, und das ist nun auch schon mehr als 30 Jahre her. Ich kenne ihn also nicht gut genug, um wirklich eine Prognose über seine Amtsführung abgeben zu können. Aber immerhin ist er mir von damals als recht sympathisch, offen, ruhig und überlegt in Erinnerung – und das sind ja nicht die schlechtesten Voraussetzungen für einen Bischof.
Vermutlich werden nun recht viele Wünsche an ihn herangetragen, manchmal auch Wünsche, die sich eher widersprechen. Die einen wünschen sich den Bischof als einen guten Seelsorger, andere sehen in ihm vor allem den Organisator. Die einen erwarten von ihm, er solle schnell frischen Wind in die Kirche bringen, andere wünschen, er solle doch lieber alles beim Alten belassen und höchstens ganz vorsichtige Änderungen einführen. Die einen hoffen, er solle z.B. in der Frage der Frauen mutig voranschreiten, andere meinen, er möge da doch um Gottes willen nichts überstürzen.
Da solche Wünsche und Erwartungen an den Bischof fast notgedrungen zu Enttäuschungen führen werden, möchte ich weniger Wünsche an den Bischof, sondern eher Wünsche für den Bischof formulieren.
Ich wünsche ihm, dass all die vielen Wünsche und Erwartungen, die an ihn herangetragen werden, ihn nicht erdrücken.
Ich wünsche ihm, dass er trotz schwierigen Zeiten sein Amt mit Zuversicht und Hoffnung ausführen kann.

Ich wünsche ihm, dass er – bei allen strukturellen und finanziellen Fragen, die zu klären sind – die Freude am Glauben bewahrt und ausstrahlen kann.