Wir haben die Wahl

Veranstaltung am: 22.02.2025

Pf. Dr. Edgar Jans

Wir haben die Wahl – und das in den kommenden Wochen gleich zweimal. Am 23.2. die Bundestagswahl, am 30.3. die Wahl der Kirchengemeinderäte.
Wir haben die Wahl – und das ist auch gut so. Wie wichtig die Möglichkeit zu wählen ist, merkt man wohl besonders dann, wenn sie nicht mehr da ist, wenn wir nichts mehr zu wählen, nichts mehr mitzubestimmen, nichts mehr zu entscheiden haben.
Natürlich kann die Wahl auch mal zur Qual werden. Dann etwa, wenn die Auswahl so gut ist, dass man sich gar nicht entscheiden kann. Oder auch wenn die Auswahl so schlecht ist, dass man nur das geringere Übel wählen kann. Trotzdem bleibt es wichtig, wählen zu können – und das nicht nur bei den Wahlen mit dem Stimmzettel.
Mir fällt beim Stichwort „Wahl“ immer ein, wie Mose in der Bibel das Volk einmal vor eine ganz entscheidende Wahl stellt. Im Buch Deuteronomium verkündet Mose zunächst all die vielen Gebote, ehe er abschließend sagt: „Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen. Liebe den Herrn, deinen Gott, … und halte dich an ihm fest; denn er ist dein Leben.“ (Dtn 30,19-20)
Das Volk hat die Wahl zwischen Segen und Fluch. Natürlich ist es nicht immer ganz so einfach, wie es hier klingt. Denn auch wer Gott liebt und so nach Mose das Leben wählt, kann vom Tod bedroht sein. Aber diese Sätze erinnern mich daran: Haben wir nicht doch immer wieder die Wahl zwischen Fluch und Segen, Glück und Unglück?
Zweifellos haben wir nicht alles in der Hand, zweifellos können wir nicht immer selbst unser Glück schmieden (auch wenn das Sprichwort meint, jeder sei seines Glückes Schmied). Aber manchmal haben wir doch die Wahl. Einige Beispiele:
Wir haben die Wahl, wie wir mit der Zeit, die uns heute geschenkt ist, umgehen.
Wir haben die Wahl, ob wir den Klimawandel ernstnehmen, oder die Augen verschließen
Wir haben die Wahl, ob wir uns für Frieden interessieren, oder ob uns das Schicksal der Erde egal ist.

Tag für Tag sind wir vor kleine und große Entscheidungen gestellt und können wählen. Nutzen wir diese Möglichkeit.