Veranstaltung am: 08.02.2025
Gemeindereferentin Sonja Schlager
„Maria Lichtmess“ oder auch heute „Darstellung des Herren“ wird
am 2. Februar, 40 Tage nach Weihnachten gefeiert.
An diesem Tag werden im Gottesdienst Kerzen gesegnet und die
Tage werden wieder länger.
Es ist ein Symbol dafür, dass Gott auf unserem Lebensweg mit
seinem Licht leuchten möchte. Daher der Name Lichtmess. Doch was steckt
ursprünglich dahinter? Im alten Israel gab es ein Gesetz, danach mussten Eltern
ihren erstgeborenen Sohn in den Tempel nach Jerusalem bringen und ihn Gott
weihen. Auch Maria und Josef bringen ihren Sohn Jesus zum Tempel. Es kommt
dabei zu einer wunderbaren Begegnung. Die Prophetin Hanna und der Prophet
Simeon sind zu dieser Zeit im Tempel. Unermüdlich hatten sie darauf gewartet,
dass Gott seinem Volk den ersehnten Retter schenken wird. Lange hatten sie
daran geglaubt, dass Gott seine Zusagen einhält und es hell wird in ihrem
Leben.
In dieser Hoffnung sind sie sehr alt geworden. Nun hält Simeon
das Kind Jesus in den Armen, preist Gott und ruft voll Freude aus: „Jetzt kehrt
Frieden in mein Leben ein. Heute habe ich das Heil gesehen.“ Hanna und Simeon
sind überwältigt, dass sie das noch erleben dürfen. Maria und Josef können nur
staunen, es kam zu einer wichtigen Begegnung. Hanna und Simeon erkennen, dass
dieses Kind Jesus mit Gott zu tun hat.
Die beiden konnten lange und geduldig warten, bis sich ihre
Hoffnung erfüllt hat. Aber warten können
heißt für mich nicht, dass alles wunschgemäß eintrifft und alle Hoffnung sich
erfüllt.
Manchmal erkenne ich erst im Nachhinein, warum es gut ist, dass
etwas eingetroffen ist oder nicht.
Warten können heißt auch versuchen, auszuhalten, offen zu
bleiben für neue Erfahrungen, für Überraschungen. Nicht, dass alles gut
ausgeht, aber ich hoffe, dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht.