28. Jun 2024
Veranstaltung am: 26.06.2024
Pfr. Dieter Huynh
Petrus
und Paulus – zwei Männer, die sich in ihrer Vergangenheit nicht mit Ruhm
bedeckt haben, werden von Christus mit wichtigen Aufgaben betraut. Petrus, den
wankelmütigen, macht er zum „Felsen“ für die Kirche. Der Schwache soll seine
Brüder und Schwestern stärken. Paulus, der zugibt, die Kirche „maßlos“ verfolgt
und ihre Vernichtung angestrebt zu haben, erhält am Ende seines Lebens den
Kranz der Gerechtigkeit, den Christus für seine Getreuen bereithält.
So
ist Gott: Er „will zu den Menschen durch Menschen kommen, zu den Sündern durch
Sünder, die wissen, die wissen, dass sie nur durch die Gnade Gottes etwas sind“
(Michael Elmenthaler). Er nagelt keinen auf seine Schulter fest. Er setzt mehr
auf die Gescheiterten, die gebrochenen Existenzen als auf die Leitungsfähigen
und Erfolgreichen.
Das
haben Petrus und Paulus erfahren und die Menschen, die durch sie zum Glauben
kamen. Das erfahren auch wir immer wieder am eigenen Leib. Die Tradition
bezeichnet Petrus und Paulus als „Apostelfürsten“, doch für uns sind sie viel
eher Brüder im Glauben, die fehlbar waren, die um ihre Grenzen wussten; sie
ergriffen die Chance, die Gott ihnen bot, sie vergruben sich nicht in Selbstvorwürfen
oder Selbstmitleid, sondern machten mit seiner Hilfe aus ihrem verpfuschten
Leben etwas ganz Neues. So sind sie für uns zu Vorbildern geworden und zum
„Fundament“ für die Kirche, in der wir zu Hause sein dürfen.