Jeder Anfang ist auch ein Abschied

Jeder Anfang ist auch ein Abschied
Der erste Schultag ist aufregend. Bunte Schultüten, Kinder an der Hand ihrer Eltern und natürlich auch Abschiedstränen an der Klassenzimmertür. Eine Mutter eines stolzen Erstklässlers hat mir erzählt: „Ich fand das emotional ganzschön anstrengend!“ Ja, da beginnt für das Kind etwas ganz Neues. Neue Freunde, neue Herausforderungen, neue Türen die aufgehen. Ein besonders aufregender Neuanfang. Aber gleichzeitig gehen auch Türen zu. Freunde aus dem Kindergarten bleiben zurück. Die Zeit, in der das Kind rundum behütet ist, ist irgendwie vorbei. Der Neuanfang ist zugleich Abschied von vielem, das man liebgewonnen hat. Das schmerzt und es ist anstrengend.
Das ist ja nicht nur beim Schulanfang so. Der Neuanfang an einer Arbeitsstelle. Der Beginn einer Ausbildung. Anfangen heißt Abschied nehmen und dies braucht Kraft.
Als Jesus gestorben war, trauerten seine Freundinnen und Freunde um ihn. Sie mussten Abschied nehmen, von Jesus, der bei ihnen gelebt hat, der ihr Freund war und ihnen eine neue Art zu leben gezeigt hat.
Aber nach einiger Zeit, verstanden die Jünger, was Jesus ihnen versprochen hatte, als er noch lebte. Es wird ein Abschied sein, aber auch ein Neuanfang. Jesus wird zwar nicht mehr leibhaftig mit ihnen zusammen sein, aber er wird ihnen einen Tröster schicken, den heiligen Geist, Gottes gute Kraft, die tröstet, die Mut macht, die uns begleitet und stärkt.

So wurde der Abschied zum Anfang. Wo Gottes guter Geist ist, bekommen wir neuen Mut, Kraft zum Weitermachen, kreative Ideen. Neue Anfänge werden möglich. Das wünsche ich allen Schulanfängern und Schulanfängerinnen und natürlich jedem von uns, der etwas Neues begonnen hat. Bei jedem Abschied soll Gottes gute Kraft dabei sein. Gottes gute Kraft, die neue Anfänge ermöglicht.