Katholische Seelsorgeeinheit Isny

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Aktuelle Ausgabe von IsnyAktuell mit Kirchenblatt

Hier finden Sie die aktuelle Ausgabe von IsnyAktuell mit dem Kirchenblatt der Kath. Seelsorgeinheit Isny

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Kirche auf der Landesgartenschau

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Kirchen auf der Landesgartenschau

Aktuelles Programm im September

Programm September 2024

Predigt am 8.9.24: "Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht ... " (Jes 35,4), Pfr. E. Jans

Liebe Gemeinde,
„Sagt den Verzagten, seid stark, fürchtet euch nicht“ – es ist mehr oder weniger Zufall, aber ich finde es schön, dass dieser Text gerade am Anfang des neuen Schuljahres dran ist. Ich hoffe natürlich, dass wegen dem Ende der Ferien niemand verzagt ist, sondern man eher mit neuer Kraft und neuer Zuversicht in das neue Schul- und Arbeitsjahr geht. Und trotzdem ist es schön, da mit solch einem zuversichtlichen, mutmachenden Text starten zu können. Manch einer / eine geht eben doch auch mit manchen Fragen in dieses Jahr, wenn vielleicht ein Schulwechsel ansteht, oder mit der Lehre oder dem Studium ein neuer Abschnitt beginnt oder im Beruf wichtige Entscheidungen zu treffen sind. Da tut es doch gut, solche mutmachenden Worte mit auf den Weg nehmen zu können. Wir kennen sie sonst eher vom Advent (deshalb auch das Adventslied, das wir vorher gesungen haben) Aber sie passen doch auch wunderbar an diesen Beginn des Schul- und Arbeitsjahres.
Diese Verse bei Jesaja sind ja von einem unerschütterlichen Optimismus geprägt: wenn selbst der Lahme wie ein Hirsch springt, wenn in der Wüste überall das Wasser zu sprudeln beginnt, dann kann doch eigentlich nichts schiefgehen.
Nun ist freilich eine entscheidende Frage: gibt es einen Grund für diese Zuversicht? Oder entsprechen diese Worte nur einem gutgemeinten, aber eher hilflosen Zuspruch: Kopf hoch, es wird schon werden … - bei dem man oft eben so gar nicht weiß, ob es wirklich gut werden wird.
Jesaja jedenfalls nimmt seine Zuversicht aus seinem Glauben, aus der Gewissheit, dass Gott da ist. Deshalb fügt er hinzu: „Sagt den Verzagten, seid stark, fürchtet euch nicht. Seht, euer Gott!
In der früheren Übersetzung hieß es noch etwas deutlicher: Seht, hier ist euer Gott. Ja, Gott ist da, Gott ist ganz nahe. Und wo Gott ist, da ist eben auch Hoffnung.
Genau das haben die Menschen zu biblischen Zeiten immer wieder erfahren. Genau davon erzählt die Bibel immer wieder in unzähligen Geschichten und Erzählungen. Besonders schön auch etwa im Evangelium heute. Von Jesus werden ja viele wunderbare Heilungen erzählt. Was diese Heilung des Taubstummen auszeichnet, ist die besondere Nähe, die Jesus da dem Kranken schenkt. Er nimmt ihn beiseite, berührt seine Ohren und seine Zunge – und zeigt ihm so seine besondere Nähe. Und wir kennen es ja durchaus von menschlichen Kontakten: menschliche Nähe kann sehr wohltuend – und oft genug auch heilend sein. Umso mehr gilt dies von der göttlichen Nähe.
Dem Taubstummen schenkte Jesus zugleich menschliche und göttliche Nähe. In Jesus ist auch uns göttliche Nähe verheißen. Und wie gesagt: Wo Gott nahe ist, da ist auch Hoffnung.
Deshalb dürfen wir uns diese Zuversicht des Jesaja zu eigen machen: „Sagt den Verzagten, seid stark, fürchtet euch nicht. Seht, euer Gott!“ Wir dürfen uns die Zuversicht zu eigen machen wohl wissend, dass der Weg vielleicht nicht immer einfach wird, dass es manche Hindernisse zu überwinden gibt, dass auch manches Unerwartete uns überraschen mag. Aber gerade dann tut es doch gut, sich sagen zu können: Gott ist nahe, und wo Gott ist, da ist Hoffnung. Amen.


Predigt am 25.8.24: Die Vielen, die Zwölf, der Eine, Pfr. D. Huynh

21. Sonntag im Jahreskreis

„Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?“ Mit diesen Worten „vieler Jünger Jesu“ begann das heutige Evangelium. Wir müssen uns noch einmal vergegenwärtigen, was Jesus gesagt hatte; wir haben es am vergangenen Sonntag im Evangelium gehört. Es waren Sätze darunter wie: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“ – „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben.“ – „Mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.“
Das ist wirklich schwere Kost, um im Bild zu bleiben, und vielleicht können wir diese Worte auch nur ertragen, weil wir uns an sie gewöhnt haben und wir sie in ihrer sakramentalen Bedeutung verstehen. Hätten wir sie damals verstanden, als Jesus sie sprach? Oder wäre es uns vielleicht ähnlich gegangen wie denen, die sagten: „Jetzt reicht’s!“? Sollten wir nicht für diejenigen, die Jesus daraufhin verließen, eine Lanze brechen, statt den Stab über sie?

Man hat den Eindruck, als wollte Jesus gewissermaßen einen Reizpunkt setzen, eine Krise, einen Entscheidungspunkt, ganz bewusst herbeiführen, um die Spreu vom Weizen in seiner Nachfolge zu trennen.

Die Vielen
Zwei Gespräche sind es, die wir im Evangelium hörten. Einmal zwischen Jesus und „den vielen Jüngern“, zum anderen zwischen ihm und den verbliebenen Zwölf, aus denen heraus Petrus zu ihm spricht. Zunächst die vielen Jünger – wer sind sie?
Das 6. Kapitel des Johannesevangeliums, aus dem wir auch heute die Frohe Botschaft vernommen haben, begann mit der wunderbaren Brotvermehrung am See von Tiberias. Viele Menschen waren Jesus hierher gefolgt, „weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat“. Als sie nun das nächste große Zeichen, die Brotvermehrung, erleben, sind sie überzeugt: „Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.“ Sie folgen ihm auch weiter nach, selbst als er sich von ihnen zurückgezogen hatte.
Warum suchen sie ihn? Was erwarten sie von ihm?

Jesus sagt ihnen auf den Kopf zu, dass sie ja nur an der vordergründigen Wirkung seiner Zeichen interessiert seien, „… weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid“. Und nun hebt er an: Dem Manna, das von Himmel kam, setzt er sich selbst als das wahre Brot vom Himmel und Brot des Lebens entgegen. – Da können viele nicht mehr mit.

Hohe Glaubenshürde
Jesus setzt hohe Hürden des Glaubens. Zwar ist das Heil Gottes, das er den Menschen etwa durch seine Krankenheilungen bringt, ein Geschenk für alle. Aber es bleibt nur ein „Zeichen“ für eine ganz andere Wirklichkeit, die nur im Glauben an ihn zu erkennen ist. Die Hürde dieses Glaubens ist für uns nicht niedriger geworden: Glauben wir daran, dass Jesus wirklich von den Toten erstanden ist und bei Gott lebt? Glauben wir daran, dass wir wirklich ihn selbst, Gott von Gott, in uns aufnehmen, wenn wir die Kommunion empfangen? Sind wir überzeugt, dass er auch uns dereinst vom Tod erwecken wird, wenn wir an ihn als Gottes Sohn glauben?
Um das geht es in Wahrheit. Auch heute mag es viele geben, die Christen sind und irgendwie an Jesus glauben, sich etwas von ihm erwarten für ihr Leben, denen aber diese Glaubenshürden, bei Licht betrachtet, zu hoch sind.

Die Zwölf
Gegenüber den Vielen stehen am Ende die Zwölf, die bei Jesus bleiben. Die Herde wird kleiner, wenn sie in die Krise kommt, vor die Entscheidung für oder gegen Jesus gestellt wird. Und aus der Zwölfzahl kristallisiert sich nochmals einer heraus, der sein Bekenntnis zu Jesus ablegt: Du bist der Heilige Gottes.
Auch das vermag uns etwas Wichtiges zu zeigen: Die Gruppe, der Kreis derer, die sich für Jesus entscheiden, wird auch in unserer Zeit kleiner. „Seit Jahren schreitet die Entkirchlichung voran. Katholiken und Protestanten machen nur noch rund 48 Prozent aus. Mittlerweile sind die Christen in der Minderheit“[1].
Doch selbst die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe, die treue Mitfeier der Gottesdienste mit denjenigen, die zu Jesus gehören wollen, ersetzt nicht das je persönliche Bekenntnis zu ihm. Wir alle müssen uns immer wieder fragen: Wer ist Jesus für mich ganz persönlich? Sind seine Worte Geist und Leben für mich? Ist er der Heilige Gottes, der Sohn Gottes für mich?

Der Eine und ich
Das Johannesevangelium führt uns immer wieder solche einzelnen Menschen vor Augen, die ihr ganz persönliches Glaubensbekenntnis zu Jesus ablegen: Thomas, der sagte: „Mein Herr und mein Gott“; Marta, die bekennt: „Du bist die Auferstehung und das Leben“; Petrus, der sagte: „Du hast Worte ewigen Lebens.“
Das ist sicher schwer. Jesus wird uns nicht von sich weisen, wenn wir nicht so tief, so hoch und fest glauben können wie die Genannten. Aber bisweilen stellt er auch unseren Glauben im wahrsten Sinne des Wortes in Frage. Und dann können wir vielleicht auch beten: Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben.


[1] Aus: Schwäbische Zeitung, Mittwoch, 10. Juli 2024.

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