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Katholische Seelsorgeeinheit Isny

Aktuelle Ausgabe von IsnyAktuell mit Kirchenblatt

Hier finden Sie die aktuelle Ausgabe von IsnyAktuell mit dem Kirchenblatt der Kath. Seelsorgeinheit Isny

IsnyAktuell


Predigt am 1.10.23: „Arbeiterinnen und Arbeiter im Weinberg Gottes" Pfr. E. Jans

Mt 21,28-32

Es gibt Berufe, bei denen ist es zweifellos vorteilhaft, wenn man gut reden kann. Radiomoderatoren z.B., oder Politiker. Aber auch Lehrer sollten ihren Stoff nicht zu einschläfernd erzählen und von Pfarrern gilt ähnliches. Damals zur Zeit Jesu war es nicht viel anders. Nur gab es damals eben keine Pfarrer, die hießen dann eher Hohepriester oder Schriftgelehrte.
Sie spricht Jesus im Gleichnis ja auch an. Sie sind – im Bild des Gleichnisses – die Arbeiter im Weinberg Gottes, bzw. sollten es zumindest sein.
Nun hatte bzw. hat Jesus sicher nichts dagegen, wenn die Fachleute in Sachen Religion begeisternd und mitreißen von Gott und seiner Liebe erzählen können. Aber, und das unterstreicht er mit diesem Gleichnis: es soll eben nicht bei Worten bleiben. Die Taten müssen hinzukommen. Konkret: wenn ich von Gottes Liebe rede, dann sollte ich auch versuchen, diese Liebe zu leben – so wie es Paulus in der Lesung beschrieben hatte: „seid einander in Liebe verbunden; Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.“ Und hier, bei der gelebten Nächstenliebe scheint es bei den angesprochenen Hohepriestern und Ältesten Nachholbedarf zu geben.

Interessant ist aber auch der Blick auf die andere Seite: auf die, die im Gleichnis zwar nicht gleich zusagen, sich dann aber doch als die eigentlichen Helfer im Weinberg herausstellen. Jesus spricht am Ende von den Zöllnern und Dirnen. In ihnen sieht er offensichtlich die besseren Arbeiter und Arbeiterinnen im göttlichen Weinberg.
Man spürt, welche Provokation dahinter steckt: Ihr, die Hohenpriester und Ältesten, ihr könnt zwar schön über den Glauben reden, aber entsprechend handeln tut ihr nicht, die Zöllner und Dirnen aber: mag sein, dass sie über den Glauben nicht reden, doch sie arbeiten im Weinberg Gottes!
Sicher übertreibt Jesus hier etwas, sicher war auch damals nicht jeder Zöllner letztendlich doch ein besserer Mensch als die, die sich von Berufs wegen mit dem Glauben beschäftigten. Und ebenso sicher lässt sich das nicht einfach von damals auf heute übertragen – hoffe ich jedenfalls. Es wäre ja schlimm, wenn alle heutigen Hohenpriester und Ältesten (d.h. Papst, Bischöfe, Pfarrer) nur leere Schwätzer und die Zöllner und Dirnen von heute doch die besseren Christen wären.
Und doch bleiben diese Worte eine Anfrage an die kirchlichen Amtsträger, aber letztlich auch an jeden Christen: Sagen wir nur „Ja“ zum Glauben? Oder folgen diesem Ja auch entsprechende Taten? Reden wir nur vom Weinberg Gottes? Oder arbeiten wir wirklich darin?
Eines wird jedenfalls im Gleichnis auch deutlich: Arbeit im Weinberg Gottes, da muss keineswegs heißen, dass ich fortwährend mit der Bibel unter dem Arm herumlaufe oder fromme Sprüche auf den Lippen habe. Gerade der Hinweis auf die Zöllner und Dirnen zeigt: darum geht es sicher nicht. Arbeit im Weinberg des Herrn, das kann heißen: sich für andere engagieren (z.B. in Vereinen), oder sich um Kranke kümmern, oder ein offenes Ohr für die Nöte der anderen haben, sich einfach Zeit nehmen für andere. Eigentlich ist es auch genau das, was Paulus in der Lesung sagte: „Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auf das der anderen.“ Wo das gelebt wird, da kann der Weinberg gute Früchte tragen.
Und ich bin überzeugt: es gibt viele, die sind sich zwar gar nicht bewusst, dass sie Arbeiter im Weinberg des Herrn sind, aber sie leisten doch unglaublich wertvolle Arbeit in diesem Weinberg. Sie sorgen mit dem Herz auf dem rechten Fleck und dem offenen Ohr, dass in diesem Weinberg manches wachsen und gedeihen kann.
Jedenfalls zeigt dieses Gleichnis deutlich: Wichtige Arbeiter im Weinberg des Herrn sind keineswegs nur die, die hinter der Kanzel stehen, sondern vielmehr jeder und jede, der/die im Alltag versucht, christliche Werte zu leben. Amen.

Predigt am 24.9.23; Pfr. Dieter Huynh

Dieser Ausspruch „Ach, du meine Güte!“ kommt uns manchmal über die Lippen, wenn etwas Unerwartetes, Überraschendes, vielleicht auch Enttäuschendes geschieht. Fromme Menschen sagen da auch gern mal als Ausruf „Gütiger Gott!“ – Güte ist aber auch ein Begriff für eine gewisse Qualität, wenn ein Produkt zum Beispiel ein Gütesiegel erhält. Es klingt also beides mit, die Wertschätzung wie das Überraschende, wenn wir vom gütigen Gott sprechen. Gott steht für Wichtiges, für Bedeutendes in unserem Leben, aber eben auch für Verborgenes, Geheimnisvolles und nicht immer leicht Verständliches.

Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken …
Wenn der Prophet Jesaja in der Lesung in Namen Gottes sagt: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege“, so bringt dies auch unsere Erfahrung zum Ausdruck: Gott ist nicht immer einfach zu verstehen – und manchmal staunen wir nur über sein Tun.

Das Gleichnis, das wir heute aus dem Evangelium nach Matthäus gehört haben, ist eine der Geschichten, die einen darin bestätigen, die zu Erstaunen und auch zu Widerspruch herausfordern: So ist Gott?! Die Frage: „Oder ist dein Auge böse, weil ich gut bin?“ und der Schlusssatz des Evangeliums: „So werden die Letzten Erste sein“, nehmen wir ja schon gern hin, wenn es um uns selbst geht. Das Gleiche anderen zugestehen, das ist menschlich nicht so leicht.

Was ist gerecht?
Das heutige Evangelium legt natürlich auch eine politische Deutung angesichts der Landtagswahl (in Bayern) oder auch eine gesellschaftliche Betrachtung angesichts des letzten Caritas-sonntags, der in einigen Diözesen begangen wurde, nahe. Da sind wir schnell bei der Frage, was Gerechtigkeit ist und bei dem Problem, ob man mit der Bibel Politik machen kann. Gerechtigkeit im Sinne des Gleichnisses ist, dass jeder das bekommt, was vereinbart ist. Der Lohn beruht auch manchmal darauf – nur, dass mit Männern und Frauen zum Beispiel, oder mit älteren und jüngeren Arbeitnehmern oder mit Einheimischen und Zugewanderten für die gleiche Arbeit aber nicht der gleiche Lohn vereinbart wurde. Dann scheint es nicht mehr gerecht zu sein. Manche sagen deshalb: Gerecht ist, wenn jeder das bekommt, was ihm zusteht. Doch wer beurteilt denn eigentlich, wem was zusteht? Das können Menschen doch sehr unterschiedlich empfinden. Und was ist mit denen, die in einer Leistungsgesellschaft nicht mitkommen? Wieder andere sagen: Gerechtigkeit ist, wenn alle das Gleiche bekommen. Aber da wird zu Recht eingewendet, dass dann Leistung ja gar keine Rolle mehr spielt und das nicht gerade Motivation schafft. Kann die Bibel da helfen?
Dann sind wir wieder beim heutigen Gleichnis, nur, dass zu wirklicher Gerechtigkeit auch Barmherzigkeit, Menschlichkeit gehören, also die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Im Kleinen lassen sich Dinge durchaus so regeln – so etwas aber in allgemein gültige Gesetze zu bringen, ist schwierig. Da kommt unser menschliches Empfinden an seine Grenzen. Bei Gott ist aber genau das seine Gerechtigkeit: dass er nach seinem Maß gerecht, aber auch gütig ist.
Wenn unser irdisches Bemühen um Gerechtigkeit auch lückenhaft bleiben wird, so ist das ja kein Grund, nicht selbst großzügig sein zu können.
Und darin kann uns Gottes Güte Vorbild und Maß sein.

… auch in der letzten Stunde
Nun erzählt Jesus uns aber in erster Linie kein Gleichnis zur gesellschaftspolitischen Diskussion, sondern eines über das Himmelreich, über Gott, seinen Vater. Ich muss auf Gottes Gnade und Güte vertrauen – und nicht nur meine Leistung, meine Werke. Wenn ich zum Glauben an Gott finde, und wenn es am Ende meines Lebens ist, dann werde ich – dem Gleichnis folgend – den gleichen Lohn erhalten – wie jene, die von Anfang an dabei waren.
Diese Argumente wie: Ich war von frühester Kindheit an immer im Gottesdienst, ich habe meinen Stammplatz in der Kirche, ich arbeite und bestimme schon jahrelang in Gremien mit, ich fehle bei keiner Aktion, ich war immer der Kirche treu, sind menschlich verständlich. In manchen Gemeinden ist es schwierig, später dazu zu kommen und einen Platz zu finden und dann vielleicht auch noch eine Aufgabe, ein Amt zu übernehmen. Vor und für Gott aber spielt das zumindest nicht die entscheidende und einzige Rolle.


Wenn Jesaja im Namen Gottes sagt: „So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege“, dann ist das ja keine göttliche Arroganz, sondern Ausdruck einer himmlischen Welt, die unser oft enges Leben braucht. So ist Gott! Ein gütiger Gott eben, den wir gerne auch einmal so im Stoßgebet anrufen dürfen: „Ach, du meine Güte!“

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